Diese Darstellung versteht sich von selbst. Das die aber überhaupt ein Thema ist zeigt das allgemeine Unverständnis.
Die Definition von Raphael ist eine Abstraktion. Ein Modell, welche kognitiv entwickelt und definiert wurde. Das Modell ist nie die Wirklichkeit. Das Wort ist nicht identisch mit dem Bezeichneten. Ich nenne den dabei auftretenden Effekt Modellvergessenheit.
Wer von einem Objekt spricht, es bertrachtet, es umschreibt, ist immer mit im Boot. Ganze Regalreihen in Bibliotheken verfassen ein diesbezügliches Missverständnis. Die Materie ist aber gleichwohl vorhanden, auch wenn niemand hinschaut.
Man kann aber von einem Objekt nur sinnvoll erfassen, wenn man es betrachtet. Ohne den Betrachter ist nicht etwas das Objekt unvorhanden, sondern es fehlt dem Vorgang des Betrachters einfach jegliche Grundlage. Es ist sinnlos.
Der Wunsch ein Objekt ohne Betrachter zu analysieren oder zu verstehen ist närrisches Tun. Modellvergessenheit. (Ich benutze den Begriff in einem etwas erweiterten Sinn als Raphael. Jede Nachbildung der Realität ist in meiner Auslegung ein Modell).
Ein Objekt wird regelmäßig von Außen betrachtet. Das ist die Wahrnehmungsebene bzw. Wahrnehmungsdimension und ohne diese geht gar nichts.
Was sich innerhalb des Objektes abspielt ist davon nicht erfaßt.
Allerdings wird damit eine üeraus wichtiges Phänomen berührt.
Wenn man in einem Karton sitzt - bzw. in einer Behausung - ist der Karton ein Objekt? Das kann jederfür sich selbst durchbuchstabieren und sich den Kopf zerbrechen. Die Definition des Objektes wurde aufgestellt.
Ich möchte auf einen anderen Aspekt hinweisen.
Wer sich in ener Behausung befindet, hat regelmäßig eine Vorstellung, wie sich das "Objekt Haus" außerhalb darstellt. Hätte er das nicht, würde er vermutlich Platzangst oder Panik bekommen.
Die Wahrnehung sich "in" einem Objekt zu befinden, bedarf einer Abstaktionsleistung. Der Wechsel von Außen nach Innen und umgekehrt ist ein wesentlicher mentaler Vorgang. Nicht umsonst sind Wände, Wandel und Wende ethmologisch verbunden.
Zurück zum Rätsel. Wer sich in einem "Objekt" befindet, kann die relative Position anderer vorhanden Objekte bestimmen aber das umgebende "Objekt" taugt nicht als Referenz. Nun kann man sich mit dem Fleck an der Wand als Referenzpunkt behelfen, oder eben mit einer Raumecke selbst. Aber Vorsicht, das ist nicht das Selbe! Abstrahiert man eine rundum gleichmäßige Behausung - welche so etwas ausschließt - dann ist das umgebene Objekt überall und nirgends. Es entzieht sich unserer Wahrnehmungsmöglichkeiten und beschränkt/umhüllt somit unsere Welt. Es wäre unendlich.
Und hier lohnt es sich den Begriff der "Welt" sich genauer anzuschauen.
Welt wird häufig synonym mit dem gesamten verwendet.
Es gibt aber einen Satz aus Wikipedia, der das eingrenzt.
"Welt bezeichnet all das, was ist. Der Begriff umfasst also nicht Einzelerscheinungen, sondern eine Totalität. Diese Allheit des Vielen in Einem, eine Welt, kann aufgefasst werden als Gesamtheit der bezogenen Objekte und als Ganzes der geteilten Beziehungen."
Im Karton ist die Welt also demnach das Geschehen im Karton, denn nur das können wir objekthaft wahrnehmen. Und das erscheint auch folgerichtig, wenn man bedenkt, dass es eine Außenwelt gibt, welche vom Betrachter in einer Innenwelt erkannt wird.
Es gibt sozusagen zwei Welten. Nicht umsonst benutzt man auch den Begriff Umwelt.
Es ist nicht ganz verkehrt den Begriff "Welt" auf die "innere Welt" zu beziehen. Eine Frage der Definition und des übliches Sprachgebrauchs.
Da die innere Welt von der äußeren welt abgeleitet ist, wird diese Unterscheidung im Sprachgebrauch oft vermischt. Und hier geht die Konfusion los.
Zurück zur Innerlichkeit des Objektes.
Ein Flasche ist eine Flasche. Ein Objekt, welches wir als Flasche bezeichnen, wird deshalb als Flasche bezeichnet, weil wir ihm Eigenschaften zuschreiben. Ein Schema. Wir versehen das Objekt mit Attributen aufgrund von Ähnlichkeiten. Wir folgen einem inneren Modell.
Die Flasche hat also Modelleigenschaft, was uns dazu verführt sie als Flasche zu benennen. Die Bierflasche vom Nachbarn und die eigene Weinflasche habe nicht viel miteinander gemeinsam, außer das wir sie als Flaschen gemeinsam a u s m a c h e n.
Die Bewertung eine Miniperson in einer Flasche würde sich diesem ausgemachten Modell entziehen. Diese Person sähe sich vordergründig in einem Glasgefängnis.
Soweit alles klar. Jede Erörterung steht und fällt mit der Erkenntnism, dass man das Feld von hinten aufrollen muß. Über den Beobachter zur Realität. Man kann die Realität nicht ohne den Beobachter beschreiben, denn dieser beschreibt.
Der Versuch den Beobachter herauszukürzen ist sinnlos. Warum das stetig versucht wird, hat Ursachen auf welche hier nicht eingehe.
Allerdings steckt hinter der Frage der Innen- und Außenperspektive weitaus mehr.
Wenn man es genau nimmt, dann ist die Flasche von außen ein anderes Objekt - wenn man Raphaels Definition anwendet. Die Positionsbestimmung erfolgt an den Außengrenzen. Wo sonst? Die Innengrenzen des Objektes sind aber anders gesteckt, weil man die Materialstärke berücksichtigen muß. Den kann man weder von Außen noch von Innen für sich bestimmen. Das ist der Grenzbereich zwischen den Wahrnehmungsebenen. Ein sehr weites Feld. Der Phasenraum. Das Chaos.
Der Wahrheitsliebende, der sowohl die Innenperspektive als auch die Außenperspektive vermessen hat, muss sich überraschen lassen, wenn er die Flasche umstülpt. Das Innere nach Außen kehrt. Das läßt sich mental nicht berechnen. Manche nennen das auch Zufall.