Jens hat geschrieben:
erkennen kann. Die Logik
warum es richtig oder flasch ist, erarbeite ich erst später, und ist für mich dann nur noch eine Bestätigung dessen was ich schon "weiß".
Das bringt mich natürlich regelmäßig in Schwierigkeiten, denn "Ich weiß das es so ist!" ist nicht wirklich ein gutes Argument
Ich kann mich allerdings auch nicht erinnern, dass ich schon einmal (zumindest nicht vollständig) falsch gelegen habe.
Hihi. Das geht mir genauso. Ich irre mich nie. Das ist total unangenehm. Besonderns wenn man unangenehme Dinge prophezeit oder feststellt. Ich hätte mich mehr als einmal in meinem Leben gern geirrt. Ich bin natürlich kein Idiot und berücksichtige auch den Fall, dass ich mir das einbilde. Aber es mehr als offenkundig. Es hat den unangenehmen Nebenefffekt, dass sich andere im Umgang mit mir zuweilen "blöd" vorkommen, ja regelrecht Angst und Minderwertigkeitsgefühle bekommen, auch wenn ich das keinesweg raushängen lasse.
Ingo hat geschrieben:
Heute stelle ich mir zB eine technische Konstruktion komplett im Kopf vor, mache geistig einen "virtuellen" Rundgang und überlege mir Details zur Funktion und zur Interaktion mit anderen Objekten, noch bevor ich ein Blatt Papier nur zur Hand nehme.
Das mache ich auch. Ich habe immer gigantische Konstrukte im Kopf.
Allerdings möchte ich zu meiner Wahrnehmung noch etwas erläutern. Ich habe darüber nachgedacht, wie man da sin Worte fassen kann. Man stelle sich vor, man steht in einem hellen möblierten Raum. Dann macht man das Licht aus. Man hat noch eine Vorstellung von allen Möbeln. Aber es ist eben dunkel, man kann sie nicht mehr sehen. Man kann auch noch durchlaufen usw.
Wie ist es bei den "Innenbildnern" wenn sie das Licht ausmachen. Projezieren sie dann innerlich eine farbechte, lichtdurchflutete Projektion in 3D von dem Raum in ihrem Hirn?
Dazu noch eine kleine lustige Geschichte. Ich habe diese Umfrage auch in meinem Umfeld gemacht. Und tatsächlich, die Freundin einer Freundin kann auch keine inneren Bilder sehen. Das war ihr ebenso noch gar nicht ausgefallen. Das war sehr lustig, denn alle anderen um uns herum waren dann stinkesauer.
Womit ich natürlich nicht sagen will, dass "Innenbildner" die Affen sind und "Außenbildner" die neue Elite.
Es ist aber allemal interessant darüber nachzudenken, wie unterschiedlich das Gehirn doch funktioniert.
Und noch was. Ich will das alte Forum wieder, da konnte man Themen so schön durcheinanderwerfen.
Ich will noch etwas zu den Wahrnehmungstheorien loswerden.
Es ist ein falsche Modell, dass unserer Gehirn ein abgeschlossenes Speichersystem für Erinnerungen beinhaltet. Tatsächlich verwaltet unser Gehirn Stichwörter. Allenfalls kann man das auch als eine Art RAM-Funktion verstehen. Es ist ein Katalogsystem mit einem Index und Scripten. Darüber kann man lange rumschwafeln.
Die Frage kann man aber anders stellen. Wo lagern die Informationen? Die Informationen lagern in der Außenwelt und sind dort abrufbar. Warum sollten Information im Kopf gelagert werden, wenn sie ausgelagert werden können. Der Bauplan zur Vorstellung oder zum Erkennen einer Wolke muss nicht im Kopf gelagert werden, wenn er in der Natur vorhanden ist und wir jederzeit zugreifen können. Darüberhinaus sind unsere Erinnerungen in unserem Körper, in unserem Habitus und in unserem sozilalen Umfeld eingeschrieben. Dito.
Wir repäsentieren mit unserem Körper und befinden uns inmitten gelebter Vergangenheit, also ist unser Umfeld auch der Speicher.
Wer glaubt das in einer Eizelle sämtliche Informationen für einen Menschen vorhanden sind, einschließlich aller Eigenschaften und Marotten ist ein Idiot. Es ist allefalls ein Plan und dieser kann niemals das Original abbilden. Man richtet sich nach einem Plan, zaubert aber niemals den Plan zum Resulat hoch. Es wäre so, als würde man einen Bauplan in einer Schublade legen und der entwickelt sich selbst zum Haus. Bestellt dabei auch noch den Beton und das Bauholz selbst.
Das sind wilde Behauptungen und sowas kann man kaum beweisen. Aber die Idee, dass der Kopf die zentrale Speichereinheit darstellt, ist nur eine Derivat des Körper/Geistproblems. Und auch darüber könnte man lange schwafeln ohne jemals auch den Punkt zu kommen.
Allerdings kann man diese Vorstellung auch im Klo runterspülen, in dem man den tatsächlichen Hintergund des Grundgedankens offenbart. Den tatsächlichen Kontext. Die oben beschriebenen Schlußfolgerunge liegen dann auf der Hand weil es gar nicht anders geht.